Wie kann eine professionelle Pflege sichergestellt werden?

[agathe]

In meinem familiären Umfeld gibt es eine ältere, inzwischen verwitwete Frau, die jetzt im Alltag schon einiges an Unterstützung braucht, die aber so weit noch einigermaßen gut alleine klarkommt.

Gesundheitlich ist sie leicht angeschlagen, kann sein, dass da irgendwann in einigen Monaten eine Operation ansteht. In der Zeit danach würde sie wahrscheinlich auch zuhause noch eine Weile auf Pflege angewiesen sein. Familie und Angehörige sind bereit sich zu kümmern, aber die Frage ist halt, wie eine professionelle Pflege sichergestellt werden kann. Hat da jemand von euch Erfahrungen?

[olive]

Hallo agathe!
Ich verstehe dieses Problem sehr gut. Wir hatten dasselbe Problem bei meiner Oma, nachdem sie sich die Hüfte gebrochen hatte. Denn auch nach der Entlassung war sie einfach über Monate lang auf Hilfe angewiesen und meine Mutter und ich wussten, dass wir beide nicht die zeitlichen Kapazitäten oder das nötige fachmännische Wissen hätten, um sie zu betreuen.

Wir haben uns hier dann auf Rat des Arztes an das Entlassungsmanagement vom Rudolfinerhaus gewendet. Dort wird einem bei der Planung nach dem Entlassen aus dem Krankenhaus geholfen. Denn auch wenn man es nicht glauben mag, diese Planung umfasst wesentlich mehr als das Finden und Beschäftigen einer guten Hauskrankenpfleger. Man muss sich hier auch überlegen, ob das Eigenheim angepasst werden muss, vielleicht Pflegegeld oder Krankengeld beantragen, abwägen ob man ein Pflegeheim aufsucht oder die Planung der Rehabilitation usw.

Und ich muss ehrlich sagen, ich glaube ohne diese Unterstützung hätten wir das nicht so reibungslos hinbekommen. Alleine weil weder meine Mutter, Oma noch ich eine Ahnung davon hatten. Weder wie es abläuft, noch was für Möglichkeiten es gibt.

[agathe]

Da sprichst du was an, Zeit und Fachwissen. Als Einzelpersonen können wir die Zeit für eine Rundumpflege natürlich nicht aufbringen, aber da wir mehrere Leute sind, würde sich da schon eine Lösung finden. Nur bräuchten wir dabei auf jeden Fall kompetente Unterstützung.

Das mit dem Entlassungsmanagement vom Krankenhaus klingt da super, vom Krankenhaus aus kennen sich ja auch die möglichen Probleme, die einen in der Zeit nach der Entlassung erwarten können. Kann man sowas in jedem Krankenhaus in Anspruch nehmen oder ist das eine Besonderheit vom Rudolfinerhaus? Soweit ich das jetzt auf deren Homepage gesehen habe, haben die nämlich einen Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege direkt mit im Haus.

[olive]

Das ist sehr gut, wenn mehrere am selben Strang ziehen und man sich gegenseitig helfen kann. Wenn man aber trotzdem auf eine externe Unterstützung bei der Entlassungsplanung angewiesen ist, möchte man natürlich die kompetentesten Leute dafür zu Rate ziehen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es das einzige Krankenhaus ist, dass diesen Service anbietet, aber ich weiß mit Sicherheit, dass es die beste Fachkompetenz und das größte Wissen in diesem Bereich hat. Der Gründungsgedanke des Rudolfinerhauses lag damals ja bei der Pflegeausbildung. Und nach internationalen Maßstäben erlangte diese auch durch innovative Konzepte erneut ihre Vorreiterstellung. Der Patient steht hierbei auch die gesamte Zeit über im Mittelpunkt. Das merkt man auch, wenn man dort ist und deswegen wird auch sehr auf ein wissenschaftlich-fundiertes Pflegepersonal Wert gelegt.
Wir waren auf jeden Fall sehr mit unserer Entscheidung zufrieden und sind sehr dankbar für die Hilfe, die wir hier bekommen haben.

[agathe]

Das freut mich richtig, dass ihr die richtige Wahl getroffen habt und so viel Unterstützung bekommen habt. Ich wusste gar nicht, dass einer der Gründungsgedanken von dem Spital sogar die Pflegeausbildung war. Das heißt, dass da über die Jahre sicher einiges an Wissen zusammen und auch immer wieder neu dazugekommen ist.

Ich glaube, ich schreib da einfach mal eine Mail mit meinen offenen Fragen hin. Konkretes Anliegen gibt es ja noch keines, aber es ist da ja immer besser seine Optionen schon vorher zu kennen und nicht erst im Ernstfall danach suchen zu müssen, wenn man eigentlich ganz andere Dinge im Kopf hat.

[olive]

Das ist eine super Idee! Und ich sehe es wie du, dass es besser ist die möglichen Optionen zu kennen, bevor man dann auf die Schnelle die falsche Entscheidung trifft, weil man es sich nicht richtig überlegt hat.

Ich glaube aber, deine Verwandte ist dort in super Händen, wenn es soweit ist. Für uns war es ein große Hilfe und die beste Entscheidung.

Alles Gute!